Protokoll der bekult-Mitgliederversammlung vom 7. Mai 2024 im Theater Effingerstrasse
Ablauf der MV:
17.00 Mitgliederversammlung im Theatersaal
17.45 Apero im Theaterfoyer
20.00 Besuch der Schweizer Erstaufführung von Nick Hornbys «Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst»
Anwesend:
Bernhard Giger (Präsident), Beat Glur (BKA, Geschäftsführer, Protokoll), Béatrice Brunner (Galerie Brunner, Vorstand), Sonja Koller (Camerata Bern, Vorstand), Christiane Wagner (Theater an der Effingerstrasse, Vorstand), Flavia Castelberg (Botanischer Garten, Vorstand), Philipp Burkard (Science et Cité, Vorstand), Bernhard Schürch (Cinematte, Vorstand), Andreas Rupp (Mahogany Hall, Revisor), Rolf Arni (Mahogany Hall), Regula Blatter (Schlosskeller Fraubrunnen), Christian Pauli (Hochschule der Künste Bern), Francisco Droguett (Gaskessel), Lena Käsermann (Gaskessel), Thomas Baumgartner (passive attack), Meret Mangold (Berner Design Stiftung), Lea Heimann (Bee-Flat), Martina Amrein (Rex Bern), Danièle Kammacher (Kornhausbibliothek Bern).
Entschuldigt:
Thomas Pauli-Gabi (Bernisches Historisches Museum, Vorstand), Daniel Kölliker (ONO Bern), Beat Rufi (Kulturhof Köniz), Andrea Baumann (Haus der Religionen), Roger Ziegler (Dampfzentrale), Merja Rinderli (BHM), Gisela Nyfeler (lux&ludus), Fabio Baechtold (bejazz), Dani Landolf (Kornhausbibliotheken), Cornelia Grünig (Theater Matte), Annelise Alder (Konservatorium Bern), Christine Wyss (Buskers), Sonja Delz (NMBE), Adrian Willi (Verein StattLand), Roland Röthlisberger (Eventservice), Rahel Bucher (Heitere Fahne), Baldy Minder (chlyklassRecords), Anna Rossing (Bern für den Film), Brigitte Kasslatter (Musikfestival Bern), Anne-Cécile Foulon (KMB/ZPK), Teo Petruzzi (Visarte Bern).
TRAKTANDEN
1. Begrüssung / Wahl Stimmenzähler/in
Die Traktandenliste wird stillschweigend genehmigt. Philipp Burkard wird als Stimmenzähler gewählt.
2. Jahresbericht des Präsidenten
Der Vorstand traf sich 2023 zu mehreren Sitzungen. Ihm gehören im Berichtjahr an:
- Béatrice Brunner (Galerie Brunner)
- Philipp Burkard (Science et Cité)
- Flavia Castelberg (Botanischer Garten)
- Bernhard Giger (Präsident)
- Beat Glur (BKA / Freitagsakademie)
- Sonja Koller (Camerata Bern)
- Thomas Pauli-Gabi (Bernisches Historisches Museum)
- Bernhard Schürch (Cinematte)
- Christiane Wagner (Das Theater an der Effingerstrasse)
Bernhard Giger verdankt die Arbeit von Sonja Koller, die sich kurzfristig entschlossen hat, aus dem Vorstand zurückzutreten. Sonja wird im Moment nicht ersetzt. Sie wird mit Verspätung noch ein Geschenk erhalten.
bekult-Präsident Bernhard Giger fasst stichwortartig die Aktivitäten des vergangenen Geschäftsjahres zusammen:
«Grössere Anlässe und Ereignisse gab es im Berichtsjahr zwei, im April die gut besuchte Mitgliederversammlung im Botanischen Garten, in deren zweitem Teil die Anwesenden zu einem Rundgang durch einen der faszinierendsten Orte der Stadt und einem Apéro im Sukkulentenhaus eingeladen waren, und im Juli am ersten Tag des Gurtenfestivals der traditionelle Gurtengipfel. Dort haben die Verantwortlichen der beiden geplanten kulturellen Grossprojekte neues Kunstmuseum und Museumsquartier ihre Vorhaben vorgestellt und über den Stand der Vorarbeiten informiert. Jürg Halter hat die Veranstaltung mit zwei wie immer spitzfindigen Interventionen abgerundet. Für den Gurtengipfel gab es so viele Anmeldungen wie noch nie, rund 120, auffallend war die starke Präsenz von politischen Vertreterinnen und Vertretern, einerseits aus der Region, andererseits insbesondere aus dem Stadtrat. Gast am Gurtengipfel war auch Stadtpräsident Alec von Graffenried.
An der Mitgliederversammlung verabschiedet wurde nach 14 Jahren Christian Pauli. Er prägte von der Gründung 2009 an eine ganze Ära bekult-Geschichte, zuerst amtete er sieben Jahre als Präsident, danach verblieb er weitere sieben als Mitglied im Vorstand. Neu in den Vorstand gewählt wurden Flavia Castelberg (Botanischer Garten) und Christiane Wagner (Theater an der Effingerstrasse). Auf die MV 2024 trat Sonja Koller, Co-Geschäftsführerin der Camerata Bern, aus dem Vorstand zurück. Sie wird zunächst nicht ersetzt.
Damit zum eigentlichen Thema dieses Jahresberichts, und zu dem, was den Vorstand seit einiger Zeit am meisten beschäftigt: Die Zukunft des Vereins bekult. Im Vorstand steht eine breitere Erneuerung an, die meisten Mitglieder sind schon länger im Amt, Geschäftsführer Beat Glur war bereits bei der Gründung dabei. Einige Vorstandsmitglieder, unter ihnen auch Präsident Bernhard Giger, haben auf 2025 hin ihren Rücktritt angekündigt. Diese Erneuerung, oder vielleicht auch: dieser Generationenwechsel, ist in einem grösseren und grundsätzlicheren Rahmen zu sehen: In den vergangenen zwei Jahren wurde immer deutlicher, dass bekult an seine Grenzen stösst. Um öffentlich wirklich wirksam zu sein und wahrgenommen zu werden, fehlten zusehends die dafür notwendigen Strukturen, personell, finanziell. Konkret heisst das zum Beispiel feste Bezahlung von Präsidium und Geschäftsführung mit entsprechendem Pflichtenheft, professionelles Führen der Website, mehr öffentliche Aktivitäten.
Der Vorstand hat sich an einer Retraite im Oktober eingehend mit der Situation auseinandergesetzt und auch erste Massnahmen zur Festigung von bekult eingeleitet, die sich dann in der Umsetzung allerdings als schwierig erwiesen und deshalb vorerst liegen blieben. Deshalb entschied sich der Vorstand an seiner letzten Sitzung, die Anzahl bekult-Mitglieder vermehrt in diesen Prozess einzuschliessen, nein, eigentlich viel mehr: sie darum zu bitten, sich einzubringen, Ideen zu entwickeln und Perspektiven zu entwerfen. Dafür wird der Vorstand noch vor der Sommerpause eine Umfrage zur Zukunft von bekult an die Mitglieder verschicken. Ausgearbeitet wird die Umfrage an einer Vorstandssitzung Anfang Juni. Aufgrund der Reaktionen und Meldungen soll danach ein Strategiepapier entwickelt werden, das den Mitgliedern an einer ausserordentlichen Mitliederversammlung oder der nächsten ordentlichen im Frühling 2025 vorgelegt und von ihnen verabschiedet wird.»
3. Jahresrechnung 2023
Beat Glur stellt die Jahresrechnung 2023 vor. Die im Plenum verteilte Erfolgsrechnung und Bilanz zeigt die Entwicklung der letzten vier Jahre, wobei die beiden ersten Jahre in die Corona-Zeit fallen. Während in den Corona-Jahren schöne Gewinne resultierten, waren die Jahre 2022 und 2023 defizitär, geschuldet dem immer teurer werdenden Gurtengipfel. Beat weist darauf hin, dass wir den Gurtengipfel, der inzwischen einer der herausragenden kulturpolitischen Anlässe des Jahres ist, auch dieses Jahr und mit einer unvermindert hohen Gästezahl (2023 besuchten über 110 Gäste den Gipfel) durchführen werden. Als einzige Sparmöglichkeit kommt das Essen infrage; es wird vermutlich also diesen Sommer weiterhin genug zu trinken geben, aber eine bescheidenere Verpflegung.
Die Rechnung schliesst bei Ausgaben von CHF 14‘119 (Vorjahr: CHF 13‘470) und Einnahmen von CHF 10‘950 (Vorjahr: CHF 11‘880) mit einem Verlust von CHF -3169 (Vorjahr: CHF -1590) ab. Der Kontostand Ende 2023 beträgt noch CHF 68 (Vorjahr: CHF 3214). Der Vorstand wird über eine neue Mitglieder-Beitrags-Struktur beraten und entscheiden sowie allenfalls weitere Massnahmen beschliessen, um die Finanzen wieder zu gesunden. Vorgesehen sind allenfalls auch Erhöhungen der jährlichen Mitgliederbeiträge.
Das Konto bei der Bank Valiant ist inzwischen aufgelöst; wir benutzen nun ausschliesslich das Konto bei der BEKB.
Es werden keine Fragen zur Rechnung gestellt.
4. Bericht des Revisors
Revisor Andreas Rupp verliest den Revisionsbericht. «Als Revisor habe ich am 29. April 2024 die Buchführung und Jahresrechnung von bekult für das am 31. Dezember 2023 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Sämtliche Aufwände und Ausgaben sind umfassend belegt und lückenlos nachvollziehbar. Gemäss meiner Beurteilung erfolgt die Buchführung und Darstellung der Jahresrechnung ordnungsgemäss. Aufgrund der Ergebnisse meiner Prüfung beantrage ich die vorliegende Rechnung zu genehmigen.»
Der Revisionsbericht wird von der Mitgliederversammlung zur Kenntnis genommen. Die Jahresrechnung wird per Akklamation gutgeheissen.
Beat dankt dem langjährigen Revisor Andreas für seine gewissenhafte und zuverlässige Arbeit.
5. Decharge Vorstand und Präsidium
Die Decharge wird diskussionslos erteilt.
6. Ausblick kommende Geschäfte / Gurtengipfel
Der diesjährige Gurtengipfel findet am Mittwoch, 17. Juli um 17.00 Uhr statt. Zum kulturpolitischen Teil sind alle neun Kandidierenden für den Gemeinderat und das Stadtpräsidium eingeladen worden. Er dürfte das erste hochkarätige Panel zu den kommenden Gemeinderatswahlen im November sein. Selbstredend werden auf dem Gurten kulturpolitische Fragen im Vordergrund stehen.
Zugesagt haben:
- Alec von Graffenried (GFL / bisher)
- Marieke Kruit (SP / bisher)
- Matthias Aebischer (SP / neu)
- Melanie Mettler (GLP / neu)
- Béatrice Wertli (Mitte / neu)
- Florence Pärli (FDP / neu)
- Bettina Jans-Troxler (EVP / neu)
- Janosch Weyermann (SVP / neu)
Abgesagt – mit dem Vorbehalt einer allfälligen späteren Zusage – hat:
- Ursina Anderegg (GB / neu)
Bernhard Giger und Beat Glur werden das Panel moderieren.
7. Varia / Diskussion
Lea Heimann (bee-flat) meldet sich zu Wort: Wie kann man den Kontakt mit der Politik finden? Könnte man mit der BuCK zusammenarbeiten? Wie könnte diese Zusammenarbeit aussehen? Hier gäbe es einiges zu tun? Nachfolgend das schriftliche Statement von bee-flat:
«Gerne möchte die Konzertveranstalterin bee-flat und das Jugend- und Kulturzentrum Gaskessel den Antrag stellen, dass bekult als Vertreter:in von uns Kulturinstitutionen den Faden mit der Bar- und Clubkommission wieder aufnimmt und gemeinsam Kräfte bündelt. Wir sind uns bewusst, dass die Bedürfnisse der beiden Vereine unterschiedlich sind, finden aber, dass mit den jüngsten Entwicklungen im Berner Kulturleben und den Hilferufen aus den Clubs & Beizen, die uns fast täglich erreichen, die Zeit reif ist, proaktiv und gemeinsam über die Sparten hinaus zu analysieren, was gerade passiert. Wir sind überzeugt, dass sich dabei gemeinsame Themen herauskristallisieren, die wir in einem nächsten Schritt auch in die Politik zurückspielen können. Dazu brauchen wir bekult. Wir möchten gerne zusammen mit diversen Kulturvertreter:innen der Berner Kulturlandschaft kuratiert den Austausch suchen, um folgende Fragen gemeinsam zu diskutieren und nach Lösungen zu suchen:
- Wie soll die Kultur in Bern in den nächsten Jahren aussehen?
- Wie gehen wir mit den Anforderungen dieser Zeit um? Stichworte: Ökologisches Booking, steigende Energiepreise, schwankende Besucher:innenzahlen, etc.
- Wie gehen wir mit dem drohenden Clubsterben um?
- Gibt es sinnvolle Publikumsverlagerungen, wenn ja, wie können wir uns dabei gegenseitig konstruktiv unterstützen?
- Wie ist die Kultur der Stadt Bern im Kanton Bern, wie in der Schweiz, wie international zu positionieren?
- Welche Anforderungen stellen wir an den*die zukünftige*n Stadtpräsident*in (Kulturpolitik, Kulturförderung, Ausgestaltung Leistungsverträge, Rolle Stadtkanzlei)?
- Welche Anforderungen stellen wir an den*die zukünftige*n Vorsteher*in der SUE (Rahmenbedingungen für Kultur, Bewilligungspraxis etc.)?
- Welche Anforderungen stellen wir an den*die zukünftige*n Leiter*in der Orts- und Gewerbepolizei? (Irgendwann wird Marc Heeb ausscheiden, hier ist es auf der operativen Ebene essenziell, wer die Nachfolge antritt.)
- Wie könnte die zukünftige Zusammenarbeit mit der stadträtlichen Kommission für Soziales, Bildung und Kultur (SBK) aussehen?
Wir sind gespannt auf ein reges Feedback.»
Bärni Giger: Wir bedanken uns. bekult ist froh um jeden Input; in der Folge können wir dann etwas organisieren.
Christian Pauli fragt, wie die Mitgliederentwicklung aussieht. Soll man aktiv Mitglieder suchen?
Bärni Giger: Das werden wir in der Umfrage thematisieren.
Philipp Burkard ruft dazu auf, sich als Mitglied für den Vorstand zur Verfügung zu stellen.
Schluss der MV gegen 17.45 Uhr. Im Theaterfoyer wartet ein leckerer Apero auf die Teilnehmenden. Besten Dank an Christiane und das Effingertheater fürs Organisieren und für die Gastfreundschaft.
Für das Protokoll:
Beat Glur